21. Dezember 2020
Crys Tale of the Moon: Werwölfe – Teil 21
Ich kam von einer Besorgung, als ich Makawee und Ben schon von weitem streiten hörte. Ben stürmte aus dem Haus in Richtung Siedlungstor und ich folgte ihm. Es begann bereits zu dämmern, doch Ben verließ den Schutz der Siedlung und wandte sich Richtung Wald. Es war ein Wunder, dass er mich nicht hörte. Bis heute wusste ich nicht, ob er zu aufgeregt war oder ob er sich wissentlich vor mir verwandelt hat.
Der Moment, in dem der riesige braune Wolf vor mir stand, war einer der schönsten in meinem Leben. Ich hatte keine Angst. Ganz im Gegenteil. Plötzlich war da etwas, was mein Leben vervollständigte, mich erdete und mir einen Anker gab.
Makawee gab zu, dass sie von Anfang an über Bens wahres Wesen Bescheid gewusst hatte. Als sie sah, wie glücklich er mich machte, gab sie nach und akzeptierte ihn als meinen Freund.
Dass ich schwanger wurde, war nicht geplant, aber wir freuten uns trotzdem wahnsinnig. Als wir es bemerkten, nahm er mich mit zur Hütte in sein Rudelgebiet, um mir alles zu zeigen.
Bei Ben fühlte ich mich sicher und geborgen. Zu Hause. Ich hatte angenommen, dass es genau darum ging im Leben. Dieses Gefühl zu finden und festzuhalten. Ich hatte nie rätseln müssen, wie es um seine Gefühle bestellt war. Mein Herz flatterte, aber es raste nicht. Die Schmetterlinge in meinem Inneren flogen Pirouetten, aber stürzten niemals ab. Seine Berührungen waren wunderschön, aber sie waren weit davon entfernt, mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Und genau so sollte es doch sein, oder?