8. Dezember 2020
Crys Tale of the Moon: Werwölfe – Teil 8
Ich stellte das Auto ab und hörte im gleichen Moment die Axt. Mein Herz rutschte mir in den Magen und begann dann wild zu trommeln. Noahs Seitenblick machte mir klar, dass es jetzt entscheidend darauf ankam, dass ich meine trainierten Fähigkeiten einsetzte. Noahs Sinne waren noch nicht so geschärft wie die eines gewandelten Werwolfkindes, aber er bekam genügend Nuancen mit, um meine Nervosität zu bemerken. Sch… Ich holte tief Luft, nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Mit dem Atem stieß ich all meine körperlichen Missempfindungen nach draußen, bis ich ein gut geschmierter Apparat war, an dessen Knöpfen ich beliebig drehen konnte.
Ich wusste, wer da mit der Axt hantierte und hoffte, Redek bearbeitete in seiner Wut nur den Baumstamm und nicht das Haus. Die Axthiebe verstummten.
Ich wandte mich mit einem Lächeln zu Noah. Schonfrist vorbei. „Weißt du was, Mahpee, du hast großes Glück. Der Anführer der šuŋkmánitu ist persönlich gekommen, um dich zu begrüßen. Er kann es bestimmt auch gar nicht mehr abwarten dich kennenzulernen.“ Mein Lächeln begann in den Mundwinkeln zu schmerzen.
Noah beruhigte es jedoch und er strahlte mich an. Den gleichen Effekt erhoffte ich mir bei Redek, für den ich die Worte ebenfalls gesprochen hatte. Wir stiegen aus und ich betete, dass mein Sohn nicht gleich einem halb verwandelten, wütenden Werwolf-Alpha mit rot glühenden Augen gegenüberstehen würde.